
Was ist so anders am Seelenweg?
Gehe Deinen Seelenweg – das hört sich für viele unglaublich schwierig an. Und oft wird es fast als Floskel eingesetzt um zu verschleiern, dass man auch nicht so genau weiß, wie man da eigentlich hinkommt. Was ist überhaupt ein Seelenweg und wir findet man den eigenen?
Das lässt sich natürlich nicht so allgemein beantworten, denn für jeden von uns ist der Seelenweg ein anderer und oft gehört es zum Seelenweg eben dazu, ihn zu finden. Das ist soetwas wie die eigene Heldenreise, der Weg zum Seelenweg hin, die Suche nach ihm, lässt ihn uns gleichzeitig beschreiten, was uns aber oft im Nachhinein erst klar wird. Und so einiges auf diesem Weg fällt uns schwer, anzunehmen. Mal, weil es sich so anders als das anfühlt, was wir kennen oder gewohnt sind. Mal liegt es daran, dass es so schwierig aussieht, das zu tun. Und manchmal ist es eben auch ungemütlich auf diesem Weg. Denn meist führt uns dieser Weg – zumindest eine Zeit lang – aus unserer Komfortzone heraus
Ich habe damals angefangen, meinen Seelenweg zu gehen, weil ich mich so sehr von mir selbst entfernt hatte, dass ich krank geworden bin. Ich bin anderthalb Jahre von einem schlimmen Infekt in den nächsten geschlittert. Noch bevor der eine Infekt abgeklungen war, war der nächste schon da. Ich hatte in diesen anderthalb Jahren mehr Fieber als in der ganzen Zeit meines Lebens zusammen. Die Ärzte wussten auch nicht mehr weiter und keiner konnte mir helfen. Irgendwann besann ich mich darauf, dass ich früher gerne auf Heilkräuter und Co zurückgegriffen habe und machte mich auf eigenem Weg (wieder) schlau, was mir helfen könnte. Und siehe da, innerhalb von zwei Wochen wurde ich wieder gesund. Natürlich war mein Körper nach so langer Krankheitsphase nicht gleich fit, aber von da an ging es bergauf. Und so kam ich langsam auf meinen Weg, den ich nun gehe. Erst kam die Pflanzenkunde zurück in mein Leben und dann nach und nach immer mehr spirituelle Methoden.
Mit der Rückkehr der Spiritualität in mein Leben änderte sich auch nach und nach das Verhalten meiner Mitmenschen um mich herum. Ich merkte, dass der ein oder andere mich nach und nach von seiner Freundesliste schob. Manche Gespräche endeten, wenn ich dazu kam. Und der ein oder andere Blick sagte mehr als tausend Worte. Manchmal war ich traurig darüber, doch wuchs die Erkenntnis in mir, dass es mehr über mein Gegenüber aussagte als über mich. Außerdem lag es nun auf der Hand, dass ich diesen Menschen nie wirklich wichtig war, sondern meist eine Funktion in ihrem Leben erfüllte.

Diese Erkenntnis bestärkte mich auf meinem Seelenweg, denn was war MIR wichtiger? Ein Leben zu führen, das meinem wahren Selbst entspricht oder das Leben zu führen, mit dem ich Lücken im Leben andere Menschen fülle, die aber nichts mit mir selbst zu tun habe und für die ich mich verbiegen muss und die mich langfristig auch krank machen? Ich denke die Antwort liegt auf der Hand. Außerdem fragte ich mich, welches Vorbild ich meinen Kindern sein möchte. Möchte ich ihnen vorleben, dass man gut so ist wie man ist, egal ob es allen gefällt – oder möchte ich ihnen vorleben, dass ich nicht zu mir selbst stehe, weil ich vielleicht Angst davor habe, nicht von allen gemocht zu werden? Mut oder Angst? Ich habe mich für Mut entschieden.
Und dieser Seelenweg, mit all seinen Schattenseiten, bringt doch eine große Bereicherung und Fülle in mein Leben. Es mögen sich Menschen aus meinem Leben entfernt haben, doch dafür sind neue gekommen, die mich gefunden haben, weil ich authentisch mein Selbst lebe. Und so habe ich noch nie in meinem Leben so viel Rückhalt gehabt, denn ich war mir noch nie so sicher, dass ich Menschen um mich habe, die mich so mögen und akzeptieren wie ich bin. Ich muss mich nicht verbiegen, um gemocht zu werden, sondern werde gerade um meiner Selbst willen geliebt. Und ist es das nicht eigentlich, was wir uns alle in unserem Leben wünschen?
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