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Warum bin ich anders?

Die Tücken der Hochsensibilität

Kennst Du das Gefühl, nicht dazu zugehören? Dich manchmal einfach so zu fühlen, als ob Du anders bist? Hast Du das Gefühl, dass Dich kaum Personen WIRKLICH kennen oder richtig wahrnehmen? Glaubst Du manchmal, dass Du irgendwie nicht richtig funktionierst? Nicht so belastbar bist wie die meisten Menschen um Dich herum? Wenn Du jetzt mindestens einmal „Ja!“ gedacht hast, dann möchte ich Dir nahe legen, einmal ins Thema Hochsensibilität reinzuschauen. Hochsensible Personen haben oft das Gefühl, dass sie nicht genug sind. Nicht genug stressresistent, nicht genug belastbar, nicht genug funktionsfähig. Dafür nehmen sie sich oft als zu schnell erschöpft wahr, oder „überempfindlich“, weil man z.B. laute Geräusche nicht aushalten kann, nicht 5 verschiedene Nachmittagstermine vereinbaren kann oder weil einem oft die Tränen kommen, manchmal ohne zu wissen, warum.

Früher habe ich oft Sätze gehört wie „Ach, du bist eben einfach sehr sensibel.“ Ich bekam den Eindruck, dass ich mich abhärten muss, einfügen in die Welt wie sie um mich herum existierte – mich anpassen. Ich wollte so sein wie alle anderen und habe mich dennoch nie gefühlt, als würde ich dazu gehören, fühlte mich als Außenseiter. Ich nahm die Erwartungen, die Menschen in meinem Umfeld in mich hatten, auf – auch wenn sie nicht ausgesprochen wurden – und bemühte mich möglichst wenig aufzufallen, damit ich mich nicht noch sonderlicher fühlte.

 

Leider setzte die Forschung zur Hochsensibilität erst vor gut 20 Jahren ein und auch jetzt ist es für viele entweder nicht bekannt oder ein belächeltes Thema. Dabei sind zwischen 10 und 20 % aller Menschen hochsensibel. Das schlimme daran ist, dass Hochsensibilität kein Manko sein muss, im Gegenteil, es kann einem einen Zugang zum Leben ermöglichen, der ganz wundervoll ist, so lange man so mit sich selbst umgeht wie man es als hochsensibler Mensch braucht und auch verdient.

 

Da hochsensible Menschen in jedem Augenblick mehr Informationen aus ihrer Umwelt aufsaugen, als es nicht-hochsensible Menschen tun, hat das Gehirn einiges mehr zu verarbeiten. Das führt dazu, dass man geistig schneller erschöpft ist. Der Trick hierbei ist, sich kleine Pausen oder Erholungs-Inseln in den Tagesablauf einzubauen und mehr darauf zu achten, sie sich genau dann zu nehmen, wenn man sie braucht, als darauf wann es passt. Hat das Gehirn seine Pause bekommen, ist es auch wieder aufnahmefähig und man kann wieder entspannter das tun was anliegt. Diese Art von Achtsamkeitstraining kann hochsensiblen Menschen ungemein helfen, einen stressarmen und angenehmen Tagesablauf zu haben. Und das kommt auch unserer Umwelt und unseren Mitmenschen zu Gute.